»Autoreninterview mit: Josephine Katharina Groß«

 Interviews / by Bärbel und Andreas Zimmer / 107 views / Beliebt

Frage 1: Wann hast du angefangen zu schreiben, und was hat dich schlussendlich dazu gebracht, dein erstes Buch zu veröffentlichen?

Ich habe mir schon als kleines Kind, also bevor ich überhaupt schreiben konnte, gerne Geschichten ausgedacht. Damals handelten sie noch von Drachen oder bunten Pferden. Schreiben zu lernen ist ein Geschenk, das ich bis heute zu schätzen weiß.

Denn sobald ich es lernte, konnte ich meine Geschichten endlich festhalten. Mit ungefähr sechzehn Jahren habe ich dann den Entschluss gefasst, endlich mal ein komplettes Buch zu schreiben, mit dem ich so zufrieden wäre, dass ich es auch veröffentlichen könnte. Damals wusste ich noch gar nichts von Selfpublishing. Erst während des Schreibprozesses wurde ich auf diese Art der Veröffentlichung aufmerksam und freundete mich immer mehr mit der Vorstellung an, mein erstes Buch komplett eigenständig herauszubringen. So sehr, dass ich es gar nicht erst über den klassischen Weg der Verlagsveröffentlichung versucht habe. Mein erstes Buchbaby sollte ganz mir allein gehören und ich wollte, dass es genau so veröffentlicht werden würde, wie ich es mir im Mai 2018 vorgestellt hatte.

Frage 2: Wie fühlst du dich, wenn deine Bücher online gehen und die ersten Lesermeinungen dazu eintreffen?

Die ersten Male war ich immer furchtbar aufgeregt. Freude und Nervosität haben sich da ziemlich gut die Waagschale gehalten. Es war schließlich das erste Mal, dass ich meine Geschichten für die große Öffentlichkeit zur Verfügung stellte. Ich hatte Angst, dass die Leute meine Bücher blöd finden würden oder mir schlechte Bewertungen hinterlassen. Mit der Zeit hat diese Aufregung deutlich abgenommen, was ich irgendwie schon wieder schade finde. Ich habe 2022 vier Bücher veröffentlicht. Das wirkte schon fast wie Routine. Ich hoffe, dass Veröffentlichungen in Zukunft wieder den Zauber der Aufregung für mich bereithalten werden.

Frage 3: Wer oder Was hat dich zu deinen Geschichten inspiriert, oder schreibst du einfach darauf los?

Meine Inspiration für meinen Debütroman „Das Phantom der Kate Summer“ war niemand geringeres als meine kleine Schwester. Wir beide tanzten, seit wir klein waren, Ballett, wofür meine Schwester großes Talent besitzt. So tanzte sie auch öfters Hauptrollen, Soli oder Pas de deux. Als ich bereits aus der Ballettschule raus war und später bei einer Probe zusah, kamen mir glatt die Tränen, so schön hat meine Schwester getanzt. In meinem Debüt geht es viel um Ballett und Leute, die Ballett tanzen. Und es geht auch um Geschwisterliebe. Zwei Dinge, die ich eng mit meiner Schwester verbinde.

Frage 4: Gibt es einen Lieblingsort, an dem du schreibst?

Vermutlich ziemlich langweilig, aber ganz klassisch am Schreibtisch. Ich gucke dabei aber auf eine von mir selbst gestaltete Wand voller Fotos, Illustrationen, Buchseiten und getrockneter Blumen, was es vielleicht etwas schöner macht.

Frage 5: Was sagen deine Familie und Freunde dazu, dass du schreibst und lesen sie deine Bücher?

Wenn ich Feedback von Freunden und Verwandten zu meinen Büchern bekomme, dann ist es meistens positiv. Allerdings lesen nicht gerade viele von ihnen meine Bücher. Erst hat mich das traurig gestimmt, weil das Schreiben und das Autorinnenleben so ein großer Teil meines Lebens geworden sind und ich mir gewünscht habe, dass auch meine Freunde und Familie daran teilhaben würden. Allerdings möchte ich niemanden dazu zwingen, meine Bücher zu lesen. Die Leute sollen meine Bücher lesen, weil sie es wollen und nicht, weil sie mich kennen.

Frage 6: Als Autor wachsen einem sicher die Protagonisten, die man entstehen lässt, ans Herz, wie geht es dir dabei, wenn du unter ein Buch das Wort ENDE schreibst?

Eine Geschichte zu beenden ist immer ein seltsamer Moment. Man hat so viele Stunden mit den Charakteren verbracht, dass sie für einen zu realen Menschen geworden sind. Ich stelle mir das ungefähr so vor, wie wenn man ein Auslandsjahr einlegt und sich am Ende des Jahres von den ganzen Leuten, die man dort kennengelernt hat, mit denen man sein Leben geteilt hat, verabschieden muss und man weiß, dass man sich vermutlich in diesem Leben niemals wiedersehen wird, auch wenn man das vielleicht gerne würde. Was bleibt, sind die Erinnerungen, die im Fall meiner Charaktere auf die Seiten eines Buches gebannt wurden, sodass ich bei Bedarf immer wieder darin versinken kann.

Frage 7: Gehst du neben dem Schreiben auch noch einem anderen Beruf nach, wenn ja, welchen? Und wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?

Derzeit studiere ich noch Interdisziplinäre Medienwissenschaft an der Uni Bielefeld und bin freiberuflich als Filmemacherin, Illustratorin/Grafik-Designerin und Komparsentänzerin am Theater tätig. Ich liebe es einfach, mich auf möglichst vielen Ebenen künstlerisch auszudrücken. Irgendwas muss da leider immer hinten anstehen. Früher war meine große Leidenschaft das Ballett, dann wurde es durch die Uni vom Filmemachen abgelöst und durch Corona kam ich dann wieder zum Schreiben und illustrieren …

Frage 8: Gibt es etwas, das du deinen Lesern gerne mitteilen und sagen möchtest?

Danke! Danke, dass ihr meine Bücher lest und mir damit als Autorin eine Chance gebt. Nur durch Leser*innen, nur durch euch, werden meine Geschichten lebendig und sind nicht bloß Tinte auf Papier. Dafür danke ich euch wirklich sehr!

Vielen Dank für das interessante und offene Interview Josephine Katharina und viel Erfolg mit allem, was du noch schreibst.

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